일상생활에 대한 블록

also irgendwie und sozusagen


Jammern auf extrem hohem Niveau (und irgendwie doch)

Vor einigen Jahren schon habe ich dieses Video entdeckt. Die Band (Wednesday Campanella) gibt es glaube ich immer noch, nur hat sich die Sängerin vom Projekt getrennt, es klingt heute ganz anders, etc. pp. Und doch schaue ich das Video immer noch, denn es ist nicht nur interessante Musik, sondern hat auch einen Hintergrund. Der Text basiert auf einem Gedicht von Osamu Dazai (走れメロス, Hashire Merosu) und da ich kein Japanisch spreche (bzw. nur eine kleine Handvoll Vokabeln eingeprägt habe, darunter das Wort ひじ (~shichi) für Ellbogen weil ich mir mal vor einer Klasse Japanerinnen und Japaner den Ellbogen am Lehrertisch gestoßen hatte), also da ich kein Japanisch spreche, wollte ich immer wissen, worum es in diesem Video geht und was die Geschichte dahinter ist. Allerdings konnte ich weder die mongolischen Eingangsworte noch den japanischen Liedtext verstehen und wusste: ok, dafür musst du wahrscheinlich auch wieder 10 Jahre mindestens lernen, damit du dann nur herausbekommst: es geht um irgendwas ganz einfaches. (Und damit hatte und hätte ich weiterhin eine Motivation, so seltsam die auch immer ist.)

Heute aber schaue ich das Video und mir werden (zudem noch relativ plausible) deutsche Untertitel untergeschoben. Aargh, was soll das? Eigentlich sollte ich glücklich sein, denn kann ich nicht jetzt endlich verstehen, worum es geht? Und bin es doch nicht. Und bin verzweifelt. Ich kann alles lesen. Gleich komme ich mir selbst mit „jetzt kann das ja jeder verstehen, so macht das gar keinen Spaß mehr“, schaue kaum mehr auf den Text und merke, wie meine Motivation verfliegt, mich auch noch dieser Sprache zu widmen (wenn da nicht noch andere Projekte wären)… Schon seltsam.

Na ja, wirklich Jammern auf hohem Niveau bis hin zum Punkt, mir könne man es nicht recht machen. Stimmt schon.

요새 나는 그 일본 옛날 노래 키미와 허리케이느 (kimi war hurricane) 들었다. 엄청 재미 있었다. 이제까지 2변이 찾았다. 처음에 YMO의 변이나 티스귀르 오리지널 들었다. 자주 일본 음악에 대해 말하기 한국어로 조금 이상하게 보이지 맞다. 하지만, 그냥, 어쩌면…

Warum ich eigentlich jammere: Ich habe immer mehr den Eindruck, dass es sinnlos wird, sich überhaupt mit dem Sprachenlernen abzugeben. Blitzschnell sind PPT-Folien oder andere Dinge mit Übersetzungsapps und nicht mal schlecht übersetzt, es lohnt sich für die Teilnehmer, und auch für mich irgendwie nicht mehr, mir die Mühe zu machen, das doch per Hand und Wörterbuch und mit viel Gehirnschmalz zu übersetzen: den Sinn zumindest erfasst man im Prinzip richtig mit einer App.

Na gut, man mag dagegen halten: aber der Kontext, der Hintergrund, die tiefe Übersetzung, das Genaue in der Sprache, das kann die App nicht. Einerseits: ja, stimmt schon, andererseits bin ich auch da pessimistisch und vermute, dass sie es schon in ein paar Jahren kann. Richtig kann.

Und ich selbst kann es bis dahin eben immer noch nicht. Die Mühen des Sprachenlernens müssen doch irgendeinen Sinn haben: also eben z.B. den, dass man Dinge lesen kann, die andere mit elektronischen Übersetzern eben nicht verstehen können. Sicher, das ist in gewisser Weise auch ein seltsames Motiv, aber eben immerhin eines.

Na gut. Ich jammere wirklich auf hohem Niveau und sollte mich stattdessen einfach weiter aufs Sprachenlernen konzentrieren, die elektronischen Schnellschüsse einfach als Vergleichsmatrix nutzen usw usf.

Aber der Zauber, das Abenteuer, der Weg ist irgendwie weg.



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