일상생활에 대한 블록

also irgendwie und sozusagen


Reimar Gilsenbachs Rund um die Erde

Ich will und kann nicht über jedes Buch schreiben, aber Nr. 15 in diesem Jahr hat mich fasziniert und im letzten Drittel nachdenklich gemacht. Das Kinderbuch bietet eine Fülle an Informationen zur Erde, Erdgeschichte, Geologie, Geografie, Botanik, zu Pflanzen und Tieren, zum Menschen, dessen Geschichte (soweit als allgemeine Menschheitsgeschichte darstellbar) und versucht dann, verschiedene anthropozäne Veränderungen der damaligen Zeit leicht lesbar darzustellen. Leicht lesbar ist schon so eine Sache: Die Sätze nutzen die Sprache, wo sie nur können, ich habe teils Verben gelesen, die ich Jahre nicht mehr gehört habe, das Buch zu übersetzen (würde man das wollen/ je gewollt haben) ist schon von der Sprache her herausfordernd.

Herausfordernd ist es aber dann vor allem im letzten Teil, in der alle möglichen menschengemachten Veränderungen dargestellt werden: immer geschieht (im Sozialismus natürlich nur) alles zum Guten, alle umweltzerstörerischen Vorgänge sind entweder nur aus Unwissenheit und Dummheit entstanden oder kapitalistischen Zwängen geschuldet und die DDR und die Sowjetunion sind natürlich die Umweltschützer… Na ja, Gilsenbach selbst hat es sicher besser gewusst und ich vermute mal, dass in diesem Teil Lenin- und Engelszitate aus dem Lektorat stammten. Da wo mal kritische Töne angeschlagen werden und Gilsenbach als steter Mahner zum Naturschutz hervortritt, erschlägt einen der Anteil an beschwichtigenden Maßnahmen, die im geordneten und planvollen Umgang der Menschen in den sozialistischen Ländern… jaja, wir wissen schon wer die Guten und die Schlechten sind. Haha, das heißt: niemand und alle gleichermaßen, die Menschen halt… 5000 Jahre auf einem Planeten und alles umgegraben, gepflügt, verpestet, ausgebeutet, welche Tierarten leben bleiben werden, wird allein der Mensch entscheiden…

Reimar Gilsenbach kannte ich nur aus zahlreichen Beiträgen aus der Urania, einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift in der DDR, die mir zahllose regen- wie hitzereiche Tage des Lesens beschert hat, aus deren Beiträgen ich bis heute mein Halbwissen/ meinen Dusel ableite. Gilsenbach muss sich immer stärker zum Naturschützer entwickelt haben, soweit das in der DDR ging – ich empfehle da immer noch das Buch „Zwischen Ruß und Revolte“, dass viele Akteure aus diesem Umfeld gut darstellt.

Und in der gleichen Form, wie die Zeitschriftenbeiträge, ist auch dieses Buch, die zahllosen Zeichnungen und Bilder erinnern stark an Uraniabeiträge, wenn ich es recht überlege, selbst die Anordnung von großen Texten und flankierenden Bildtexten kommt mir bekannt vor.



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