일상생활에 대한 블록

also irgendwie und sozusagen


13.12.2023

Ich lasse alles auf mich zukommen, entscheide dann, lüge nicht, sage aber auch nur das, was vermutlich das Notwendige sein wird. Es hat ohnehin keinen Sinn sich aufzuregen, sich Gedanken zu machen: was kommt, kommt, wenn es nicht bleiben soll, geht es eben. Ich muss mir nur meine Parameter sichern, sie erst verlassen, wenn ich weiß, dass andere Parameter aller Voraussicht nach sicher sein werden.

Aufregen hat keinen Sinn, dabei habe ich in dieser Woche derart viel an Klatsch und Tratsch, an Aufregerthemen, an hochgespielten und durch Missverständnisse unnötig hochgejubelten Sachverhalten (oder nicht mal Sachverhalten) erlebt, gehört, bin davon genervt worden. Und auch da habe ich meine Paramenter überprüft: bin ich betroffen, habe ich was verkehrt gemacht, muss ich in irgendeiner Weise handeln? Nein, gut, dann hättet ihr mich auch in Ruhe lassen können.

Ich kann nichts ändern. Ich kann nicht viel ändern. Ich kann nur versuchen, ich selbst zu bleiben und die anderen außenvor zu lassen: sprich, mich nicht allzusehr mit deren Dingen zu belasten, bei denen ich nur allzu oft sagen möchte: macht das doch nicht mit, lasst euch nicht von manipulativen Personen benutzen, und sie tuns doch. Und wie oft sich über Sachen aufgeregt wird, und immer wieder und wieder.

In dieser Woche bin ich auch wenig zum Lesen gekommen, auch wenn ich immerhin zwei Bücher beendet habe. Den Harrer mit seinen sieben Jahren in Tibet habe ich ernsthaft und friedlich beendet: die Schilderungen des Lebens dort sind durchaus noch lesbar, wenngleich ich nicht alle Bemerkungen akzeptieren will; was mich aber bis zum Ende nervt, ist, dass Harrer sich mit keiner Silbe um seine eigene Herkunft schert – selbst über das kleinste Radio, selbst mit der ältesten Zeitung muss er doch irgendwann mal von seinen Landsleuten und dem, was sie denn getan haben, erfahren haben. Und er lässt es in Halbsätzen weg, deutet nur irgendwas dunkel an (und meint damit sicher nur die Nachkriegsgesellschaft). Als er von Tibetern zu bestimmten Europäern gefragt wird kommen alle Namen, außer der von Hitler. Der bleibt außen vor? Ist das Harrers Idee gewesen? Die seines Verlags (ach nur keinen Hitler, die Leute wollen was Nettes lesen?). Keine Änderung bei Harrer, mag es auch zeitbezogen so üblich formuliert sein: für mich ist das der Grund, warum ich das Buch nicht mag. (Zumal die Ausgabe, die ich lesen konnte, noch Ergänzungen enthält, die bis in die 90er Jahre gehen!)

Fürs Tandem mit KN habe ich Dana von Suffrins Otto gelesen. Ein Buch, dass man für das Goethe-Zertifikat C2 im Jahrgang 2023 lesen musste. Ich frage mich, warum man das ausgewählt hat. Ich frage mich, was man von Seiten des Goethe-Instituts wohl in mündlichen Prüfungen zu diesem Buch gefragt haben mag, wie die Prüflinge sich der Person/ der Figur Otto nähern sollten, was man da erwartet hat?

Otto ist ein alter Mann, grantelnt, nervig, zuweilen unangenehm, aber durch seine Herkunft und seine Erlebnisse ist vieles verständlich. Otto ist Jude aus Siebenbürgen, hat den Holocaust überlebt, hat im Nachkriegsdeutschland geheiratet, als Chemiker gearbeitet, Kinder bekommen, ist alt geworden, hat die Welt schon immer verstanden und nicht mehr verstanden.

Man muss wahrscheinlich recht viel Hintergrundwissen mitbringen, wenn man Ottos Wesen verstehen will, manches erschließt sich für mich mit zwar großem Interesse am Judentum aber fehlendem Bezug dazu, leider überhaupt nicht. Und in der Erklärung fiel es mir schwer, immer etwas dazu zu sagen. Gut, immerhin die ersten 30 Kapitel habe ich inhaltlich auf Koreanisch zusammengefasst, soweit ich das konnte. Vieles ist doch dabei unter den Tisch gefallen.

Gestört hat mich dabei nicht, dass sich die Person Otto immer mehr und mehr als nervig herausstellte, aber dass manche Person mal am Anfang vorkam, dann wieder mehrere Kapitel überhaupt nicht, dann mal noch am Ende: für mich nicht so ganz nachvollziehbar, aber ich müsste das Buch dazu sicher noch mal lesen. Tann? Valli? Die Halbschwester? Bleibt dunkel, deren Funktion erschließt sich mir nicht (ganz/ eigentlich gar nicht).

Das Thema „Bücher noch mal lesen“ hatte ich in dieser Woche auch andernorts und bekenne: ich lese Bücher meist nur einmal, meist viel zu flüchtig: mich interessiert vieles aber auch nicht so stark.

Wohl definitiv nicht noch einmal werde ich Bov Bjergs Auerhaus lesen, weder Inhalt, Setting, noch Sprache sind meiner Meinung nach interessant. Vom Setting denke ich die ganze Zeit an Regners Herr Lehmann, aber vielleicht liegt meine Skepsis/ meine Ablehnung auch daran, dass ich gleich zu Beginn dummerweise las, dass das Schullektüre sei/ gewesen sei. Und da denke ich mir dann immer: so vergrault man jedes Interesse an Lektüre. (Und ja, in der Rückfrage: ich wüsste dagegen auch kein Gegenmittel/ Buch).



Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten