일상생활에 대한 블록

also irgendwie und sozusagen


02.10.2023

Es gibt drei Arten von unbekannten Wörtern im Koreanischen. Zumindest bei mir ist es so. Da sind die wirklich neuen Wörter, die ich zum ersten Mal lese oder höre. Die werden in mehrere Hefte bzw. Vokabellisten eingetragen. Ganz schnell heraus rutschen sie dann, wenn ich dabei merke: oh, das Wort habe ich schon mal aufgeschrieben. Dann unterscheide ich zwei Arten dieser Wiedergänger: ärgerliche und unwichtige. Ärgerliche Wiedergänger sind die, die ich eigentlich hätte behalten können, aber sie aus Dummheit, Unfähigkeit, aber auch durch mangelnde Exposition mit der Fremdsprache nicht behalten konnte. Unwichtige sind u.a. auch die vielen schönen Fremdwörter, die ich mir lautlich wie mit einer Axt im Kopf (sprich sehr langsam und angestrengt) vorlesen muss um dann mitzubekommen, dass hier jemand 생트로페 als Sängtropä (St. Tropez) eingekoreanischt hat und ich alle möglichen Vermutungen in den Wind schießen musste. Aber die Wörter sind, wenn sie dann einmal erkannt sind, eigentlich auch egal, denn, mal ehrlich, wie viele Texte erzählen was von St. Tropez?

Dann natürlich gibt es auch noch die Wörter, die wirklich immer und immer wieder unbekannt sind: die wirklichen Vombies (Vokabelzombies). Vor Jahren eben war das (hatte ich das schon geschrieben?) 마련하다 also vorbereiten, beschaffen, bereitstellen; also eigentlich auch wieder ein Allzweckverb, wobei die Bedeutungen für mich nicht zusammenpassen und ich es deshalb mehr oder weniger vergessen habe.

Was es schwer macht, ist die fehlende Erkennbarkeit der Wörter. Wenn einzelne Elemente vorkommen, die es häufig in anderen Wörtern auch gibt, dann bin ich dankbar, so etwa für 력 (immer irgendwas mit Fähigkeit oder Kraft oder so) oder für 중 meist was mit Mitte, mittel etc. Selbst Sachen, die man erst durch die Analyse mit dem Wörterbuch als hell wahrnimmt wie 어감. Da fiel mir zunächst nur 감 auf, eine Silbe die häufig bei Gefühl, Gefühlen etc. vorkommt. Auf die viel berühmtere und häufigere Silbe 어 bin ich erst übers Wörterbuch gekommen: 어 nicht wie Fisch sondern Sprache, im Ganzen als das Sprachgefühl. Wobei das nicht im Wörterbuch steht. Beziehungsweise doch. Beziehungsweise bei mir zu dem Zeitpunkt wo ich mit einem frickligen Handy im Zugkriechwifi nur die mobile Variante bekomme und auch nur nach geduldig mehrfachem Drücken… Ach, ich will nicht wieder in mein Wörterbuchlamento verfallen. (Denn das wäre auch mal ein Kapitel für sich: die Wörter, die ich falsch eintippe!)

Und die Wörter, die ich mir merke? Hm, die könnte man auch in mehrere Gruppen unterteilen: aber da gibt es dann auch wieder Fallstricke namens Endungen und Hilfsverben. Die Koreaner verbinden ihre schönen Verben gerne mit Hilfsverben, allen voran die Allzweckwaffe 주다, wodurch alles alles heißen kann und man grübelt. Es ist so ein Weg wie zur uralten Morla, Morast um einen herum, es treibt einen eigentlich nur ein undefinierbares hehres Ziel an, würde man im Moor versinken, wärs aber auch nur egal, und zudem erreicht man das Etappenziel nur verdreckt, verschlammt und und und…

Mittlerweile bin ich in dem Buch, das ich auf Deutsch in 3 oder 4 Stunden geschafft habe, der Mitternachtsbibliothek, auf Seite 208. Mal bin ich euphorisch, weil ich so ziemlich alles verstehe, und anderentags bin ich frustriert, weil ich wirklich auf einer Seite allein zehn bis fünfzehn Wörter gesucht habe. (Und das ohne Schattierungen von weiß mitzuzählen)

Ich weiß ich weiß, es zählt der Wille, es zählt die Idee. Aber/ Vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken über die Abkürzung. Vielleicht muss es so lange dauern!



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