Ein verborgenes Leben

Weil mir knapp 2 Stunden 40 Minuten recht viel waren, habe ich den Film (2019) in Etappen schauen müssen. Was sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Über Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg habe ich bislang keinen Film gesehen, generell habe ich wenig gehört, ich weiß.

Meine Teilnehmer erkennen den größten Knollo aller Zeiten sofort, egal aus welchem noch so entfernten Land sie kommen, aber ich wünschte mir, sie würden diese anderen Menschen kennen.

Denn: Es lässt sich (nicht nur beim Thema Kriegsdienstverweigerung) immer so leicht sagen, dann mache ich halt nicht mit, dann gehe ich, dann sollen sie doch… Und man knickt aller Nasen ein. Und selbst wenn man, wie es einem Verwandten von mir geschah, im Zweiten Weltkrieg ausgemustert wurde und als einziger von acht jungen Männern des Dorfs den Krieg dadurch überleben konnte – dann war man keinerlei Held, man hat sogar noch Dresche (Häme, Gemurmel hinter dem Rücken, selbst nach dem Krieg noch) bekommen. Wie der Held im Film, der im vorauseilenden Gehorsam die Ablehnung der Dorfbevölkerung erfährt.

Und auch wieder mein Lieblingsthema in Sachen Nazizeit: die Szenen mit den Sammelbüchsen, wenn die fetten Fasanen scheinheilig Geld und anderes sammeln, für die Volksgenossen und am Ende alles in ihre Taschen stecken.



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